Nationales Hundehalterbrevet

Seit dem 1. Januar 2023 ist das neue Nationale Hundehalterbrevet obligatorisch.
Dies gilt für Ersthundehalter/innen und Personen, die einen Hund aus dem Ausland aufnehmen.

Das Brevet muss bis 18 Monate nach Erwerb des jeweiligen Hundes erworben werden.
Ein Hund kann jedoch frühestens im Alter von 12 Monaten die Prüfung ablegen.

Zum Ablegen der Prüfung sind zwölf Themengebiete vorgegeben, die Sie mit Ihrem eigenen Hund bestehen müssen.

In diesem Kurs wird unsere Hundetrainerin Susanne Olm Sie und Ihren Vierbeiner in einer Kleingruppe auf ein entspanntes Zusammenleben in der Gesellschaft und sämtliche Prüfungsthemen vorbereiten.

Sie lernen, wie Sie Ihrem Hund die nötigen Kompetenzen beibringen können und sollten dies dann in der Woche nach der entsprechenden Kurseinheit intensiv in Eigenverantwortung üben. Wir begleiten und fördern zudem das generelle Verständnis dafür, wie Hunde lernen, wie sie rücksichtsvoll erzogen werden können und wie Sie die Ausdrucksweise Ihres Hundes richtig verstehen.

Die Übungen sind darauf ausgerichtet, dass Hund und Hundeführer/in Alltagssituationen sicher und ohne Stress beherrschen. Die Lektionen bauen schrittweise auf, damit Ihr Hund nicht überfordert wird und sich zu einem zuverlässigen Begleiter im Alltag entwickeln kann.

Selbstverständlich können alle diesen Kurs besuchen, die Interesse, Zeit und Lust haben. Das Ablegen der Prüfung ist nicht zwingend (sofern Sie nicht gesetzlich dazu verpflichtet sind).

Lern- und Prüfungsinhalte

Für die Prüfung sind gesetzlich klar zu erreichende Ziele vorgegeben. Wir führen Sie als Mensch-Hund-Team an alle zwölf Themenfelder heran und Sie als Hundeführer/in bekommen die Methoden und Kompetenzen an die Hand, das erforderliche Verhalten bei Ihrem Vierbeiner in Eigentraining zu festigen.

1. Aussteigen aus dem Auto oder Verlassen eines engen Raumes

Der Hund wartet, bis ihm der/die Hundeführer/in das Kommando zum Aussteigen, Herausheben oder Verlassen des Raumes gibt. Der Hund darf bei der Prüfung keine Aggression gegenüber dem/der Hundeführer/in oder der Prüfungsperson zeigen.

2. Maulkorb, Notfallmaulkorb und Verbinden einer Pfote

Der/die Hundeführer/in zeigt an einem Modellhund wie ein Notfallmaulkorb korrekt angelegt wird. Dann muss der/die Hundeführer/in dem eigenen Hund den Gittermaulkorb anlegen. (Es darf ein eigener, zugelassener Maulkorb mitgebracht werden.) Der Hund verhält sich beim Anlegen des Maulkorbs ruhig.
Der/die Hundeführer/in verbindet danach die Pfote des eigenen Hundes. Der Hund lässt dies ohne Aggression zu zeigen zu.

3. Leinenlaufen, Anhalten, Sitzen, Warten, Bleiben

Der Hund folgt dem/der Hundeführer/in angeleint ohne an der Leine zu zerren. Der Hund wartet im Sitz am Ausgangspunkt, während der/die Hundeführer/in ohne ihn ein abgestecktes Viereck umgeht. Dann nimmt der/die Hundeführer/in den Hund über zwei Schenkel des Vierecks mit und lässt diesen dann wieder im Platz warten. Der/die Hundeführer/in umgeht das Viereck erneut ohne den Hund. Der Hund wartet währenddessen ruhig, bis der/die Hundeführer/in wieder bei ihm ist. Wenn der/die Hundeführer/in wieder beim Hund ist, wird der Hund mit dem Kommando Sitz angenommen.

4. Spielen (Kooperativität, Selbstbeherrschung, Beruhigungsphase)

Der/die Hundeführer/in spielt mit dem Hund mit einem Gegenstand. Auf Anweisung des Prüfers, nimmt der/die Hundeführer/in dem Hund in Verbindung mit einem entsprechenden Kommando («Aus», «Gib» o.ä.) den Gegenstand weg. Der Hund lässt dies geschehen, ohne zu knurren oder nach zu schnappen.

5. Abrufen des Hundes bei Begegnung mit Jogger/Radfahrer

Der/die Hundeführer/in geht mit dem Hund unangeleint auf einer zugewiesenen Strecke spazieren. Ein Jogger oder Radfahrer kommt ihnen entgegen. Der/die Hundeführer/in ruft den Hund zu sich und leint ihn an, bevor der Jogger oder Radfahrer sie erreicht hat. Der/die Hundeführer/in geht mit angeleintem Hund am Jogger oder Radfahrer vorbei, ohne dass der Hund den Jogger oder Radfahrer belästigt. Nach dem Kreuzen des Mensch-Hund-Teams wird der Hund wieder abgeleint und der/die Hundeführer/in geht in der ursprünglichen Richtung weiter. Der Hund darf keinen Ansatz erkennen lassen, dem Jogger oder Radfahrer zu folgen.

6. Körperpflege wie Zähne, Ohren, etc. untersuchen zulassen

Der/die Hundeführer/in kommt mit angeleintem Hund zum Tisch. Er/sie begrüsst die Prüfungsperson und hebt/führt den Hund korrekt auf den Tisch. Der/die Hundeführer/in fixiert den Hund mindestens 10 Sekunden. Der Hund verhält sich auf dem Tisch ruhig und verweilt im Sitz, Platz oder Steh. Die Prüfungsperson kontrolliert die Chipnummer und lässt sich die Ohren und die Zähne des Hundes zeigen. Der/die Hundeführer/in zeigt zwei Pfoten indem er diese anhebt, leicht knetet und die Zehen spreizt (mindestens eine Hinter- und eine Vorderpfote). Der Hund lässt dies ohne Aggression und Nervosität zu. Zum Schluss hebt der/die Hundeführer/in den Hund wieder korrekt vom Tisch.

7. Kreuzen eines Passanten mit Kinderwagen

Das Mensch-Hund-Team kreuzt eine Person mit Kinderwagen. Darin befindet sich eine Puppe, die schreit. Der Hund verhält sich ruhig. Er reagiert nicht aggressiv auf die vorbei laufende Person oder den Kinderwagen.

8. Abrufen unter Ablenkung

Der Hund wartet an einem markierten Punkt. Der/die Hundeführer/in geht zu einer zweiten Markierung. Um sie herum bewegen sich Menschen. Der/die Hundeführer/in ruft den Hund ab, dieser kommt zu ihm/ihr, ohne die fremden Personen zu belästigen.

9. Restaurantbesuch

Der/die Hundeführer/in setzt sich mit dem Hund an einen gekennzeichneten Tisch in einem restaurantähnlichen Raum. Er/sie lässt den Hund neben sich abliegen und gibt seine Bestellung auf. Nach einer Wartezeit von ca. 4 Minuten geht eine andere Person mit angeleintem Hund vorbei und setzt sich an einen etwas entfernten Tisch. Der zu prüfende Hund verhält sich ruhig und zeigt keine Aggression gegenüber der anderen Persone oder dem anderen Hund. Nach ca. 2 Minuten steht der/die Hundeführer/in auf und verlässt mit angeleintem Hund ruhig den Raum.

10. Begegnung mit fremden Hunden

Auf ein Kommando gehen beide Hundeführer/innen mit angeleinten Hunden los und begegnen sich in der Mitte. Sie bleiben stehen und unterhalten sich kurz. Der zu prüfende Hund verhält sich nicht aggressiv gegenenüber dem fremden Mensch-Hund-Team. (Unter Umständen trägt der zu prüfende Hund einen Gittermaulkorb.)

11. Strasse überqueren

Der Hund wartet angeleint korrekt an der Strasse, bis er von seinem/seiner Hundeführer/in das Zeichen zum Losgehen erhält. Auf der gegenüberliegenden Seite angekommen wartet der Hunde wiederum korrekt. Der Hund muss ruhig warten und darf beim Überqueren der Strasse nicht an der Leine zerren.

12. Gesamteindruck Mensch-Hund-Beziehung & Handling

Hier wird einerseits die Körpersprache des Menschen gegenüber seinem Hund und andererseits die Bindung zwischen Mensch und Hund (Vertrauen) beurteilt.